Fit für die kalte Jahreszeit: So können wir den Bienen helfen!

Blumen, Blumen und noch mehr Blumen! Das ist es, was Bienen auch jetzt im Herbst wollen und brauchen. Je mehr Nektar und Pollen sie noch sammeln können, desto besser.

 Wildbienen leben im Winter von den Fettreserven, die sie sich angefuttert haben und von einem kleinen Vorrat, den sie im Herbst noch anlegen. Auch Honigbienen nützen die schönen Tage im Herbst noch aus, um möglichst viel Nahrung in ihren Stock zu bringen. Blumen, die teilweise noch weit in den Oktober hinein blühen sind zum Beispiel die Goldrute (wird leider meistens als „Unkraut“ entfernt), die verschiedenen Sorten von Astern, Efeu, Dahlien, Sonnenbraut und Sonnenhut.

Frostgeschützte Rückzugsmöglichkeiten

Werner Kurz, Leiter des steirischen Imkerzentrums, erklärt: „Für die Wildbienen ist es überlebenswichtig, dass man ihnen Rückzugsmöglichkeiten bietet, indem man über den Winter einfach ein bisschen Unordnung zurücklässt. Ein Insektenhotel am Balkon oder einen Haufen mit Grünschnitt, Altholz und dergleichen. Wichtig ist eine geschützte, möglichst sonnige Lage. Die Bienen suchen sich dann ein frostgeschütztes Plätzchen, an dem sie in Winterstarre fallen und bis zum Frühling bleiben.“ Während die meisten Wildbienen als Singles leben, brauchen die Honigbienen ihren Staat und der besteht aus immerhin rund 10.000 Bienen pro Stock. Dementsprechend groß müssen auch die Wintervorräte sein. „Der Imker entnimmt Ende Juli den Honig und muss diesen dann bis Ende September durch ausreichend Zuckerwasser ersetzen, um das Überleben des Bienenvolkes über die Wintermonate zu sichern“, so der Imker-Meister.

Wintertraube sorgt für Wärme

Nach einer Behandlung gegen die Varroamilbe, ein gefürchteter und gefährlicher Bienen-Schädling, gehen die Honigbienen ab zirka Oktober in die Winterruhe. Der Imker verkleinert noch das Flugloch auf rund 7 mm, um das Volk vor Eindringlingen zu schützen und dann wird gekuschelt. Die Bienen sitzen bei kalten Temperaturen in der sogenannten Wintertraube beisammen und halten sich gegenseitig warm. „Im Kern ist es 20 bis 25 Grad warm und die Bienen wechseln sich immer wieder gegenseitig ab“, erklärt Werner Kurz. Abgesehen von einer Restentmilbung im Dezember oder Jänner haben Bienen und Imker dann Pause bis März, wenn die Temperaturen langsam wieder ansteigen. Der Imker macht dann nur Kontrollgänge zu den Stöcken, um von außen zu kontrollieren, dass alle wohlauf sind.

„Als Imker ist man im Herbst froh, wenn wieder etwas Ruhe einkehrt, aber im Frühling ist es das allerschönste, wenn man wieder zu seinen Bienenvölkern gehen kann. Für das Wohlergehen aller Bienen können aber nicht nur wir Imker sorgen, sondern wirklich jede und jeder. Indem wir der Natur Platz lassen und unsere Gärten nicht klinisch rein halten. Jedes Blumenkisterl, auch am Balkon oder auf der Fensterbank, hilft den Bienen“, so der Appell von Werner Kurz.

Begleite uns auf Facebook Folge uns auf Instagram