Das kleine Einmaleins des Obstbaumschnittes

Wenn im Frühling die Obstbäume blühen, dann ist das nicht nur schön anzuschauen, wir alle profitieren davon.

Für die Bienen sind sie eine wichtige Nahrungsquelle und je mehr Blüten bestäubt werden, desto reicher ist die Ernte an gutem Obst.

Eine kleine Einführung zum Thema Obstbaumschnitt gibt es hier vom Frutura-Obstbau-Experten Gottfried Dampfhofer!

Einfach gefragt: warum schneiden?

Der Schnitt der Obstbäume sorgt für regelmäßigere und höhere Erträge, da die Lichtverhältnisse auch im Inneren der Krone optimiert werden. Die Früchte werden nur dann groß, gesund und schmackhaft, wenn sie ausreichend Licht, Luft und Nährstoffe erhalten. Ziel ist ein gutes Gleichgewicht aus Blatt und Triebwachstum sowie Fruchtansatz. Außerdem beeinflusst der richtige Schnitt die Gesundheit und das Wachstum des Baumes.

Der richtige Zeitpunkt

Wann schneiden?

Klassisch kennt man einen Sommer- und einen Winterschnitt. Kernobst (Apfel, Birne) wird hauptsächlich am Ende des Winters, vor Beginn des Saftstromes, geschnitten. Steinobst (Kirsche, Zwetschke, Marille, Pfirsich) sollte nur im grünen Zustand (also wenn der Baum bereits Laub trägt) geschnitten werden, da Holzkrankheiten sonst leichter über die Schnittwunden in den Baum eindringen können. Marillen und Pfirsiche werden meist knapp zur Blüte, Kirschen gerne im Sommer nach der Ernte geschnitten. Grundsätzlich vertragen alle Obstarten auch den Sommerschnitt, der ist zur Belichtung der Früchte und des Bauminneren sehr gut.

Der richtige Schnitt

Was schneide ich weg?

Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen, sind die Wuchsgesetze und die Knospentypen zu beachten. Grundsätzlich gilt: Die Knospen, die am höchsten auf einem Trieb sitzen, wachsen am stärksten. Daher werden auch die Knospen an der Oberseite eines waagerechten Astes immer stärker austreiben, als jene auf der Unterseite. Ein Trieb, der sich höher am Baum befindet, wird also auch meist stärker austreiben, als ein Trieb im unteren Bereich. Im Sommer werden besonders die sogenannten Wassertriebe entfernt, das sind senkrecht nach oben wachsende, dünne Triebe, die keine Blütenknopsen entwickeln.

 

Wächst also ein Baum stark, kann man durch einen vorsichtigen Winterschnitt möglichst viele Blütenknospen erhalten und im Sommer dann die Wassertriebe entfernen.

 

Wächst ein Baum eher schwach und hat zu viele und kleine Früchte, kann ein starker Winterschnitt helfen, mit dem ordentlich altes Holz entfernt wird, um wieder Vitalität und neuen Zuwachs zu bringen.

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