Honigbienen im Rampenlicht:

Forschung in der Thermal-Gemüsewelt

Das Institut für Biologie der Universität Graz führte diesen Sommer in der Frutura Thermal-Gemüsewelt in Bad Blumau Experimente durch, die das Futtersuch- und Kommunikationsverhalten von Honigbienen und deren Gruppenentscheidungen näher untersuchten. Die Gewächshausumgebung bot die besten Voraussetzungen für eine kontrollierte Versuchsumgebung, frei von Wettereinflüssen und anderen Umweltfaktoren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten.

 Da Honigbienen den Sonnenstand zur Orientierung benötigen, können solche Experimente beispielsweise nicht in einer Halle mit lichtundurchlässiger Decke durchgeführt werden. Außerdem zeigen Honigbienen das typische Schwänzeltanzverhalten, mit dem sie ihren Artgenossinnen einen vielversprechenden Futterplatz anzeigen, erst, wenn dieser Futterplatz mehr als 100 m vom Bienenstock entfernt ist.

Optimale Forschungs-Voraussetzungen

in der Frutura Thermal-Gemüsewelt

Die Frutura Thermal-Gemüsewelt erfüllt daher alle Voraussetzungen für eine genauere Untersuchung dieses Verhaltens. Innerhalb des Gewächshauses wurde ein Beobachtungsbienenstock aufgestellt, der kontinuierlich von einem Kamerasystem gefilmt wurde. Ein automatisches Bilderkennungssystem verfolgte die Bewegungen und Tänze der Honigbienen in diesem Bienenstock.

Beobachtung des Entscheidungs­verhaltens

durch markieren der Bienen an zwei Futterquellen

Für die Versuche wurden zwei Futterquellen im Gewächshaus aufgestellt, um das Entscheidungsverhalten der Tiere zu untersuchen: Die Bienen wurden an den Futterquellen mit einer speziellen, unschädlichen Farbe markiert. Diese Methode ermöglichte es, die individuellen Entscheidungen der Bienen genau zu verfolgen, wobei verschiedene Farben zu verschiedenen Zeiten und an den beiden Futterquellen verwendet wurden. In der Regel entscheidet sich die Kolonie als Einheit eher für die eine oder die andere Futterquelle, aber viele Fragen über die genauen Mechanismen, die die Tiere dabei anwenden, sind noch offen.

Informations­übermittlung in Sekunden­schnelle

Kommunikations­talent der Bienen

Eine Honigbiene hat eine Größe von ca. 1,6 cm und ist damit ca. 100 mal kleiner als ein Mensch. Wenn eine Biene ihren Schwestern im Bienenstock die Information über eine 1 km entfernte Futterquelle mitteilt, ist das vergleichbar mit einem Menschen, der sein Lieblingsrestaurant beschreibt, das sich in einer 100 km entfernten anderen Stadt befindet. Den Tieren gelingt diese Informationsübermittlung in Sekundenschnelle und mit hoher Präzision.

Die konstanten Bedingungen im Gewächshaus ermöglichten eine detaillierte Analyse des Schwänzeltanzes und der Kommunikation der Bienen im Stock. Das Forschungs-Team analysiert derzeit die gesammelten Daten und erwartet wertvolle Erkenntnisse über die Informationsübertragung und Entscheidungsfindung in Bienenvölkern. Weitere Informationen und Ergebnisse des Experiments werden in Kürze verfügbar sein.

Begleite uns auf Facebook Folge uns auf Instagram